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Gesammelte Anmerkungen zum Thema Süntelbuchen:

In Deutschland stehen noch knapp 200 Süntelbuchen, die älter als 50 Jahre sind. Die Hälfte davon wächst im Kurpark von Bad Nenndorf. Die andere Hälfte besteht aus Einzelbäumen oder kleinen Gruppen, verteilt auf fast 50 Standorte.

Die 1974 gegründete Gemeinde Auetal, zwischen dem Süntel und den Bückebergen, zeigt in ihrem Wappen eine Süntelbuche mit 16 Blättern, die die einzelnen Ortschaften symbolisieren.

Die Brandrodung im Frühjahr 1843 auf der Westeregge am Süntel war eine Folge der „Verkoppelung“, einer Neuaufteilung der Land- und Forstwirtschaftsflächen als Teil einer Agrarreform des 18. und 19. Jahrhunderts. Das Feuer der Vernichtung des letzten Süntelbuchenwaldes auf dem  „Hülseder Berg“ muss in vielen Ortschaften des Auetals und des Deister-Sünteltals sichtbar gewesen sein und viel Aufmerksamkeit erregt haben. Vielleicht hat der damalige Landdrost, v. Dachenhausen, auch schon kurz vor der Rodung für die Umpflanzung einiger junger Süntelbuchen gesorgt. Jedenfalls stammen einige der heute noch vorhandenen Süntelbuchen dieser Region ungefähr aus der Zeit der Rodung. Sie stehen heute noch in Klein Süntel, Bad Münder, Luttringhausen, Beber, Bad Nenndorf (Cecilienhöhe), Haste und Lenthe.

Der Bad Nenndorfer „Brunnengärtner“ Carl Thon (1867-1955) wurde wahrscheinlich 1911 durch den Aufsatz der Baronin Clementine von Münchhausen in den Mitteilungsblättern der Deutschen Dendrologischen Gesellschaft, in der auch Thon Mitglied war, auf die großartige „Tillybuche“ bei Raden am Süntel aufmerksam gemacht. In den Folgejahren ließ er dort Bucheckern ernten und zog ca. 20 bis 30 junge Süntelbuchen heran, die er um 1930 im Kurpark in einer rechtwinkligen Reihe anpflanzte. 1950 wurden einige zu gerade gewachsene Stämme entfernt. Da wurzelechte (nicht gepfropfte) Süntelbuchen, die im Alter von 10 bis 20 Jahren umgepflanzt werden, sehr zu Ausbildung von „Wurzelbrut“ (neue Triebe aus oberflächlich wachsenden Wurzeln) neigen, können die Nenndorfer heute von einer „Allee“ aus rund 100 Stämmen sprechen, durch die man hindurchgehen kann. Die 1880 aus dem Süntel in den Hannoverschen „Berggarten“ verpflanzte Süntelbuche brachte auf diese Art allein ein ganzes Dutzend neuer Stämme hervor. Die Vermehrung durch „Absenker“ (Äste, die auf der Erde aufliegen und Wurzeln ausbilden) trägt zusätzlich zur Erhöhung der Zahl der Bäume bei.

Eine der ersten rotblättrigen Süntelbuchen, die Professor Lange 1967 aus Eckern der Luttringhausener Süntelbuchen zog, steht heute im Süntel unterhalb des Hohensteins.

Baumschulen bieten kleine Süntelbuchen, mit fingerdickem Stamm, schon für ca. 50,- Euro an. Das ist dann aber auch eher ein Geschenk für die nächste Generation. Sie wachsen sehr langsam. Angeboten werden fast ausschließlich veredelte Bäume. Dabei wird ein Zweigstück ("Edelreiser") einer älteren Süntelbuche auf den Stamm einer "normalen" jungen Buche ("Unterlage") gepfropft. Leider kommt es dabei auch zu Verwechselungen. Einige Bäume entpuppten sich später als gepfropfte Trauerbuchen (Pendula)!

Im Jahr 1977 wurden im Wald von Verzy, 25 km südöstlich von Reims (Frankreich), auf einer Fläche von 78 Hektar 668 Süntelbuchen gezählt. Dazu fand man noch 13 Eichen und 3 Edelkastanien, die einen ähnlichen Krüppelwuchs aufwiesen!

In Hessen, im Wellener Gemeindewald zwischen Wellen und Züschen, wurden noch in den 1940er Jahren, nach Kriegsende, ca. 300 junge Süntelbuchen gefällt!

Die drei, damals bereits ca. 250 bis 300 Jahre alten, "Parapluie-Buchen" zwischen Salzkotten und dem Gut Graffeln, mussten in den Siebzigerjahren dem Strassenbau weichen.

Die von Pilzen befallene "Tilly-Buche" , inzwischen im Besitz der Familie von Blomberg auf             Gut Nienfeld bei Raden, verlor bereits in den 1980er Jahren einige ihrer Hauptäste und am              02. Januar 1994 brach sie unter der Schneelast endgültig zusammen. Die "Tilly" liegt seitdem, in Stücke zersägt, auf ihrem Platz und vergeht. Sie hatte einst einen Stammumfang von 540 cm und einen Kronendurchmesser von 25 Metern bei einer Höhe von 18 Metern und erreichte ein Alter        von 250 - 255 Jahren!
Die "Tilly-Buche" wurde früher auch als "Krause Buche" oder "Krüppelbuche" bezeichnet.

Die grosse alte Süntelbuche in der Feldmark (Wohltgrund) zwischen Raden und Langenfeld war auch von Pilzen befallen und verlor in den Achtzigerjahren einen Teil ihrer Krone. Im Sommer 1992 ist sie abgebrannt. Ein Strohfeuer im hohlen Baumstamm sorgte für ein schnelles Ende der Buche.
Ihr geschwärzter Stumpf und ein paar am Boden liegende Äste sind noch zu sehen. Von Ortsunkundigen wurde dieser Baum gelegentlich mit der "Tilly-Buche" verwechselt.

Im Schlosspark in Bochum-Weitmar, Schlosstrasse, stand eine der "Tilly" vergleichbare, 1740 gepflanzte Süntelbuche. Nachdem sie mehrmals beschädigt, sogar mehrmals angezündet worden war, brach sie im Jahr 2000 endgültig zusammen. Jugendliche hatten sie mit Silvesterraketen in Brand gesteckt. Ihre Reste sind als "Vandalismus-Mahnmal" zu besichtigen!

Ebenfalls in den 1990er Jahren eingegangen ist die alte Kanzelbuche (auch: Renkbuche) auf dem Stromberg zwischen Sternenfels und Häfnerhaslach nördlich von Pforzheim. Auch sie erreichte ein Alter von etwa 250 Jahren. Schon 1810 wurde sie von König Wilhelm I. unter Schutz gestellt und in das "Schwäbische Baumbuch" eingetragen. Nachdem sie 1990 noch den Sturm Lothar überstand, verlor sie 1991 einen grossen Stämmling. Der Rest überstand nur noch wenige Jahre.

Die "Zwergbuche" am Kammweg im Elm bei Königslutter wurde Anfang der Neunzigerjahre bei Strassenbauarbeiten zerstört.

Eine alte Süntelbuche im Bad Nenndorfer Kurpark, Hauptstr. , Ecke Parkstr., musste 1999 einem Neubau weichen.
Eine andere alte Süntelbuche, der bekannte Kletterbaum nahe der Buchenallee, wurde bereits um 1980 entfernt.
Die Süntelbuche am "Knüppelhäuschen" ist im Juli 2004 als letzter Baum einer kleinen Süntelbuchengruppe eingegangen.

Die Gremsheimer "Kopfbuche" hat bei 14 Metern Höhe einen Kronendurchmesser von ca. 24 Metern. Ihr Stammumfang liegt bei knapp 600 cm. Die Gremsheimer schätzen das Alter ihrer Buche auf bis zu 800 Jahre! Professor Gruber bestimmte ein Alter von etwas über 200 Jahren. Dieser Baum war einst Teil eines kleinen Bestandes von 8 oder 9 Bäumen.
Im September 2004 verlor die Kopfbuche einen großen Ast und es mußten erneut Sanierungsarbeiten eingeleitet werden.
                                                                                                                                                Die alte Süntelbuche in Lippstadt-Overhagen war vom Brandkrustenpilz befallen und wurde wahrscheinlich bereits (2004) gefällt.

Im Sommer 2003 wurde eine der vier alten Süntelbuchen auf dem Dachtelfeld im Süntel stark beschädigt. Einer ihrer Hauptäste brach ab. Ende August 2004 brach eine andere dieser Süntelbuchen auseinander. Pilzbefall hatte Weißfäule verursacht. Im März 2005 zerbrach die dritte Süntelbuche auf dem Dachtelfeld.  

Die "Hexenbuchen" bei Haltern am See (NRW) sind nun , November 2004, auch vom Brandkrustenpilz befallen.                         

Im Februar 2005 zerbrachen einige Süntelbuchen am Grillplatz Lauenau/Feggendorf unter der Schneelast. Neuanpflanzungen sind schon in Planung.

Im Frühjahr 2005 gab die Försterei Langenfeld den Plan bekannt, ein größeres Areal an der Dachtelfeldwiese mit Süntelbuchen aufzuforsten. Dazu wurden bereits 200 Pfropflinge (verschiedener Mutterbäume) in Auftrag gegeben.

 
   
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